Wie gestaltet sich der Preis für Gas? Was kostet Fernwärme? Ist es sinnvoll meine Heizkosten-Vorauszahlungen zu erhöhen? Wir haben die Antworten für Sie!
Gas wird an Börsen verkauft und gekauft. Dort gibt es Schwankungen, die den Preis mal nach unten, aber auch mal in die Höhe treiben. Entscheidend ist auch wo das Gas herkommt. Gas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kostet mehr als das Gas, das aus Russland geliefert wurde. Verflüssigtes Gas (LNG) kommt überwiegend aus Amerika und hat einen hohen Preis, da die Umwandlung und der Transport hohe Kosten verursachen.
Der Zeitpunkt, wann große Mengen Gas gekauft werden, spielt auch eine entscheidende Rolle. Gaslieferanten oder Stadtwerke müssen Gebäude mit Wärme und die Industrie mit Energie versorgen. Dafür kaufen sie an der Börse riesige Mengen Gas ein, lange bevor das Gas benötigt wird. Der Preis für Gas wirkt somit zeitlich verzögert.
Damit die Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger dieses Jahr im Rahmen bleiben, wurde die Gas- und Wärmepreisbremse von der Bundesregierung eingeführt. Sie gilt bis März 2024. Dadurch dürfen 80 Prozent des Gasverbrauchs mit maximal 12 Cent / Kilowattstunde berechnet werden. Der Bund zahlt die Differenz zum tatsächlichen Kaufpreis an die Energieversorger. Für die restlichen 20 Prozent des Gasverbrauchs muss der Marktpreis bezahlt werden. Dieser kann deutlich über 12 Cent / Kilowattstunde liegen.
Insgesamt wird die Abrechnung des Heizwärmeverbrauchs des Jahres 2023 deutlich höher ausfallen als die Abrechnung des vergangenen Jahres 2022. Das kann eine Verdopplung der Heizkosten im Vergleich zu den Kosten für das Heizen in den Jahren bis 2022 bedeuten.
Bis Ende des Jahres 2022 war der Gasendpreis in einem mehrjährigen Vertrag mit der Städtische Werke AG für GWG Kundinnen und Kunden auf ca. 6 Cent / Kilowattstunde inklusive Steuern und Abgaben festgelegt. Zeitgleich mit der Energiekrise und gestiegenen Preisen für Gas musste ein neuer Preis verhandelt werden.
Die Bundesregierung hat festgelegt, dass 80% des Gasverbrauchs mit maximal 12 Cent / Kilowattstunde abgerechnet werden dürfen. Aber Achtung, das ist schon doppelt so viel wie vorher bezahlt wurde!
Gemeinsam mit der Städtische Werke AG haben wir für das Jahr 2023 eine gute Lösung für Sie als GWG Mieterinnen und Mieter gefunden. Für die restlichen 20% des Gasverbrauchs ermittelt die Städtische Werke AG am Ende des Jahres 2023 einen durchschnittlichen Preis aller Marktpreise für Gas, die es im Verlauf des Jahres gab. Mit dem Durchschnittspreis wird dann der 20%ige Anteil am Gasverbrauch abgerechnet.
Fernwärme entsteht bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Gas, Kohle und Öl. Auch bei der Verbrennung von Abfall entsteht Wärme, die zum Heizen genutzt werden kann. Über lange, gut gedämmte Leitungen wird diese im Wasser gespeicherte Wärme von den Produktionsstätten direkt zu den Gebäuden transportiert. Die Fernwärme, die in die Gebäude im Stadtgebiet geleitet wird, entsteht vor Ort in lokalen Kraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen.
Der Preis für Fernwärme ist somit direkt gekoppelt an den Preis für Gas, Kohle und Öl.
Seit 2011 besteht ein Rahmenvertrag für die Lieferung der Fernwärme mit der Städtische Werke AG. Mittels einer Formel wird jedes Jahr der Fernwärmepreis für Endkunden neu berechnet. In dieser Formel sind 30% der Kosten fix und 70% der Kosten richten sich nach den jeweiligen, festgelegten Preisindizes für Gas, Kohle und Öl.
Im Jahr 2023 gilt die Gas- und Wärmepreisbremse. Für 80 Prozent des Fernwärmeverbrauchs gelten die von der Bundesregierung festgelegten 9,5 Cent / Kilowattstunde.
Für die restlichen 20 Prozent des Fernwärmeverbrauchs muss der Marktpreis bezahlt werden. Dieser liegt zurzeit bei ca. 11,63 Cent / Kilowattstunde.
Voraussichtlich werden die Preise für Erdgas und Fernwärme nicht mehr so günstig sein wie vor dem Jahr 2022. Die Bundesrepublik Deutschland hat für das Jahr 2023 bis März 2024 eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme auf 7 % beschlossen. Das wirkt sich günstig auf den Preis für die Verbraucher aus.
Eine Stabilisierung der Marktpreise wird für dieses Jahr erwartet. Im Jahre 2024 rechnen wir mit einem Preis für die Kilowattstunde Gas der leicht unter 12 Cent liegt. Der Marktpreis für Fernwärme lässt sich für die Zukunft schwer abschätzen. Er richtet sich nach den Preisen für Gas, Kohle und Öl. Das bedeutet, dass die Kosten für Heizwärme und Warmwasserbereitung dauerhaft doppelt so hoch sein werden wie bisher.
Ja, wir empfehlen Ihnen die Erhöhung Ihrer monatlichen Heizkosten-Vorauszahlungen, um später hohe Nachzahlungen zu vermeiden. Rufen Sie uns gerne an unter 0561 70001 444 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an beko@gwg-kassel.de